Direkt zum Inhalt
Strategie
09/04/2021

Trainpowerline: Systemlösungen für die Leistungsverteilung im Fahrzeugverbund

Denny Hellige
Denny Hellige
Installation Technology, HARTING Electric
Bodenbereich der Bahnwaggons: Y-Verteiler
Bodenbereich der Bahnwaggons: Y-Verteiler

HARTING hat zusammen mit einem großen Hersteller von Zugplattformen eine neue Schnittstelle für Zugsammelschienen entwickelt. Flexibler, kompakter und leichter als bestehende Lösungen nach UIC 552 solle die Energieversorgung am Zug werden, so die Anforderung des Kunden. Der Zusammenbau der Systeme müsse zudem schneller werden. Und Fehler bilder, die aus Schnittstellen resultieren und die Sicherheit in der Anwendung beeinträchtigen, müssten verschwinden.

Ergebnis des gemeinsamen Entwicklungsprojekts ist die Han® HPR TrainPowerLine: Ein einheitlicher Y-Verteiler, mit dem die gesamte Zugsammelschiene steckbar ausgeführt werden kann. Die bisher üblichen fünf unterschiedlichen Schnittstellen-Typen nach UIC 552 werden durch eine einheitliche Energieschnittstelle für die gesamte Energieverteilung im Unterflurbereich jedes Waggons ersetzt. Die Vorteile reichen von verkürzten Installationszeiten bis zum sparsameren Materialeinsatz, kompakte Bauform mit deutlicher Gewichtsreduktion und einheitlichen Prozessen in der Konfektionierung. Die Wagenübergangskabel sind anders als beim alten System beidseitig gesteckt.

Der modulare Aufbau ermöglicht eine nahezu vollständige Vorkonfektionierung der TrainPowerLine. Bei der Installation am Fahrzeug müssen nur noch die Single- Pole-Steckverbinder konfektioniert und an die TrainPowerLine Y-Verteiler gesteckt werden. „Dadurch erhöhen wir massiv die Geschwindigkeit und Sicherheit der Installation“, sagt Walter Gerstl, Global Account Manager bei HARTING.

"Die TrainPowerLine ist Teil eines Systems von Schnittstellen- Komponenten für die Verkabelung von Schienenfahrzeugen."

Denny Hellige, Installation Technology, HARTING Electric

Dank Modularität reduziert sich die Anzahl unterschiedlicher zu bevorratender Teile. Das spart Lagerraum und verringert den Verwaltungsaufwand. Zugleich wird die Sicherheit des Anwenders großgeschrieben: Stift- und Buchsenkontakte sind bei der TrainPowerLine vollständig berührsicher ausgeführt. Für den Potentialausgleich
sind entsprechende Anschlusspunkte und leitende Flächen an den Montageflächen sowie eine definierte stromtragfähige Schirmung der steckbaren Wagenübergangskabel vorgesehen.

Der Schutz der Kontakte wurde auch weiter verbessert: gezielt eingesetzte Konturen an den Gehäusen verhindern stehende Eisbildung, da das Eis zu den Seiten hin abgeführt wird. Die TrainPowerLine ist eine komplette Neuentwicklung für die Hochspannungs-/ strom-Übertragung. Mit ihrer Auslegung für eine Dauerbelastung von 800 A und mehr als 3000 V AC/DC erfüllt sie alle elektrotechnischen Anforderungen einer UIC 552-Schnittstelle (es gibt keine Interoperabilität mit bestehenden Systemen). Die Gehäuse sind aus korrosionsresistentem Aluminium-Druckguss und die Oberflächen entsprechen dem bewährten Han® HPR Standard. Damit ist der neue Y-Verteiler bestens gerüstet für die rauen Umgebungsbedingungen im Unterflurbereich.

„Die Herausforderung war die Neuinterpretation der bestehenden Standards und die Entwicklung eigener Prüfmechanismen“, berichtet Denny Hellige, Produktmanager bei der HARTING Electric. Man habe auf Basis der Spezifikationen der UIC Standards – die seit 40 Jahren bestehen – die Spezifikationen neu interpretiert und gemeinsam mit HARTING Corporate Technology Service und externen Prüfungsgesellschaften praktikable Szenarien entwickelt, um das System entsprechend Markanforderungen freigeben zu können. Die TrainPowerLine ist Teil eines Systems von Schnittstellen-Komponenten für die Verkabelung von Schienenfahrzeugen und mit Lok bespannten Zügen. Das Primärsystem ist im Unterflurbereich installiert und erstreckt sich bis zum Fahrzeugdach, und dient so der Versorgung der verschiedenen Systeme des Zugs.

Weitere Neuentwicklungen wie die Transformator- Steckverbinder der Serie Han® HPTC für die Verbindung zwischen Transformator und Traktionsumrichter sowie die Han® HPR VarioShell für die Wagenübergänge bieten eine robuste und vielfältig ausgestaltbare Lösung für zuverlässige, auf lange Lebensdauer optimierte Jumperkabel- Anwendungen. In diesem System bleiben die HARTING Komponenten auch im Detail interoperabel. Der Fokus liegt klar auf der Sicherheit und der Langlebigkeit der gesamten Verkabelungs-Infrastruktur.

Fazit: HARTING hat dazu beigetragen, leistungsstarke, zuverlässige und leicht installierbare Han® HPR Komponenten für die Wageninstallation zu konstruieren, die die neuen Anforderungen erfüllen und eine neue Struktur der Energieversorgung ermöglichen. „Wir freuen uns, mit der TPL unseren Kunden nun eine echte Alternative zu bisherigen Lösungen im Bereich UIC 552-Verkabelung anbieten zu können, die den Arbeitsaufwand und die Komplexität deutlich verringert“, sagt Produktmanager Hellige.

Artikel weiterempfehlen

Eingeschränktes HTML

  • Zulässige HTML-Tags: <a href hreflang> <em> <strong> <cite> <blockquote cite> <code> <ul type> <ol start type> <li> <dl> <dt> <dd> <h2 id> <h3 id> <h4 id> <h5 id> <h6 id>
  • HTML - Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.